[stadtverkehr 5/2021] Seit 2003 ist die „Nord-Süd Stadtbahn“ in Köln in Bau. Die zentrale Baustufe 1 des aus zunächst drei Baustufen bestehenden Gesamtprojekts umfasste auf einer Länge von rund 4 km eine fast vollständig unterirdische Strecke mit sieben Stationen ungefähr parallel zum Rhein durch die Südstadt und verschiedene Altstadtviertel. Am 3. März 2009 kam es zur Katastrophe. Das Gebäude des Kölner Historischen Archivs stürzte über einem sich plötzlich auftuenden Hohlraum ein, zwei angrenzende Wohnhäuser brachen ebenfalls in sich zusammen und stürzten in die Tiefe. In den Trümmern dieser Häuser starben zwei Menschen, die nicht mehr rechtzeitig evakuiert werden konnten. Große Mengen von Archivmaterial aus rund 1000 Jahren Stadt-, Regional- und Kirchengeschichte versanken in Geröll, Kies, Schlamm und Grundwasser. Ihre Bergung und anschließende Restaurierung – soweit überhaupt möglich, 5 % der Archivalien gelten als unwiederbringlich verloren – bezeichnete Kölns Oberbürgermeisterin Reker als Generationenaufgabe, deren Kosten ein Gutachter auf hunderte von Millionen Euro schätzte. Der durch das Unglück entstandene Sachschaden wurde 2018 mit rund 1,2 Mrd. EUR beziffert.