Vorortbahnen in Polen: Neue Rolle der Eisenbahn in den Ballungsräumen
In den letzten zehn Jahren sind neben den Regionalbahnen der Woiwodschaften auch Bahnen durch Stadtverbände oder Kommunalverwaltungen aufgebaut worden oder sind in Planung. Davon verspricht man sich eine Verbesserung des Ballungsraumverkehrs mit dichterem Fahrtenangebot, neuen und modernisierten Zugangsstellen und besserer Integration mit anderen – kommunalen wie privaten – Verkehrsmitteln einschließlich dem motorisierten Individualverkehr (MIV). Ein Schwerpunkt ist auch die Schaffung von kombinierten Tarifangeboten, die einen Übergang zwischen Vorortbahn und städtischem Nahverkehr (Bus, Straßenbahn etc.) erlauben. Die Woiwodschaften beschaffen Rollmaterial und bestellen, teilweise gemeinsam mit den Kommunen, Züge auf bestimmten Bahnstrecken. Die Eisenbahnen im Stadt- und Vorortverkehr werden in Polen als Szybka Kolej Miejska – SKM, d.h. Stadt-Schnellbahn, als Kolej Metropolitalna („Metropol-Bahn“) oder Kolej Aglomeracyjna („Agglomerationsbahn“) bezeichnet. Ein gutes Dutzend Bahnen sind in Betrieb, in Bau oder in Planung. Über diese Bahnen wird in der neuen „stadtverkehr“-Ausgabe 5/2021 ausführlich berichtet.
Die Poznanska Kolej Metropolitalna (PKM) verkehrt im Raum Posen und ist eines der größten Projekte zur Aufwertung des Eisenbahn-Vorortverkehrs in Polen. Aufnahme: S. Göbel