[stadtverkehr 3/2024] Wie eine Betrachtung des Marktes für Straßenbahn- und Stadtbahnfahrzeuge mit Schwerpunkt in Europa und Nordamerika zeigt, konnte das hohe Marktvolumen des Jahres 2022 mit über 1300 neu bestellten Fahrzeugen nicht wiederholt werden. Mit rund 550 Fahrzeugen lagen die Neubestellungen 2023 erheblich niedriger. Der qua Stückzahl größte Auftrag kam aus Philadelphia; Rom und Prag vereinbarten neben Festbestellungen über jeweils 40 Fahrzeuge große Optionsumfänge, die in den nächsten Jahren zu weiteren Abrufen führen sollen. Die sogenannten Multigelenkwagen übertrafen 2023 bei den Neubestellungen die Drehgestellbauarten einschließlich des Mischtyps mit Enddrehgestellen und einer Multigelenkarchitektur dazwischen. Der Mischtyp verzeichnete aber einige beachtliche neue Erfolge; neben Prag und Rom gilt dies auch für Lille.

[stadtverkehr 3/2024] Während die Elektrifizierung des ÖPNV in den großen Städten voranschreitet, gilt dies noch nicht für den ÖPNV in der Fläche. Der Einsatz von elektrisch angetriebenen Bussen bringt spezifische Anforderungen an die Ladeinfrastruktur mit sich, die in ländlichen Regionen teils noch schwerer zu erfüllen sind als in den Städten. Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt Buffered-HLL (Zwischengespeichertes Hochleistungsladen für Busse) wird ein praxistaugliches Ladeinfrastruktur-Konzept erarbeitet, das eine Hochleistungsladestation zur Streckenladung von Elektrobussen beinhaltet.

[stadtverkehr 3/2024] Mit der Stadt Hemmingen ist seit 9. Dezember 2023 nach Garbsen, Isernhagen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Sarstedt die siebte Umlandkommune an das hannoversche Stadtbahnnetz angebunden. Für die 1974 aus sieben Ortschaften vereinigte und 1999 zur Stadt erhobene Gemeinde (19.000 Einwohner) südlich der Landeshauptstadt ist es sogar der erste Schienenanschluss überhaupt. Die Fahrzeit in die Innenstadt Hannovers beträgt mit der Stadtbahnlinie 13 dank Tunnel, zügiger Streckenführung und Vorrang an den Lichtsignalanlagen nur 15 Minuten. Die Neubaustrecke erschließt mit einer Gesamtlänge von 3,3 km und sechs neuen Haltestellen 9200 Einwohner und 5300 Arbeitsplätze. Die Infrastrukturgesellschaft der Region Hannover (infra) und die Verkehrsbetriebe Üstra rechnen mit täglich 5800 Fahrgästen.