„stadtverkehr“ 10/2021: Inhalt der Ausgabe
- Dem Verkehr entschweben: Sind urbane Seilbahnen die Lösung?
- BHNS: Hochwertiger Busverkehr in Frankreich
- Schnellstraßenbahn „Tampereen Ratikka“ in Tampere eröffnet
[stadtverkehr 10/2021] Nach der Renaissance der Straßenbahn, die als moderne Tramway in über 20 Städte zurückgekehrt ist, erlebt Frankreich derzeit einen Boom von BHNS, bus à haut niveau de service. Damit sind Buslinien gemeint, die eine besonders hohe Qualität des Verkehrsangebots bieten. Es gibt „echte“ BHNS-Linien, oder, je nach Stadt, als „Liane“, „Chrono“, „Fast“ oder ähnlich benannte Haupt- oder Direktlinien. Gemeinsam sind ihnen mehr oder weniger lange Busspuren, die den ÖPNV beschleunigen sollen, die aber weniger aufwendig, v.a. kostengünstiger als eine Straßenbahn sind. Den Anfang machte ausgerechnet Tramway-Pionier Nantes: 1985 verkehrte dort die erste moderne Straßenbahn, bis 2007 wuchs das Netz auf drei Linien, aber bereits seit 6. November 2006 gibt es mit Busway4 die erste BHNS-Strecke vom Stadtzentrum nach Vertou, bis heute Vorbild für viele BHNS-Systeme zwischen Atlantik und Vogesen, Nordsee und Mittelmeer.
[stadtverkehr 10/2021] Urbane Seilbahnen werden unter Verkehrsplanern und Kommunen heiß diskutiert. Verlockend erscheint die leise und luftige Beförderung von Menschen, einfach über allerlei Hindernisse wie Höhenunterschiede, Flussläufe und den alltäglichen Stau auf den Straßen hinweg. Doch ist die bisher vor allem in touristisch interessanten Gebieten wie Skipisten oder Aussichtsbergen etablierte Technik auch für den alltäglichen Stadtverkehr geeignet?
[stadtverkehr 10/2021] Auch in Zeiten einer in manchen Ländern noch immer spürbaren Rückkehr der Straßenbahn ist die Eröffnung eines völlig neuen und ersten Straßenbahnsystems in einer europäischen Stadt eine Seltenheit. Dennoch war es am 8. August 2021 im finnischen Tampere soweit. Aber das ist nicht alles: „Hier wird keine Straßenbahn geplant, sondern eine Stadt!“, hatte schon 2015 ein Mitglied der „Tram-Allianz“ gesagt, die mit der Realisierung des Projekts beauftragt werden sollte. Und die erste Etappe mit knapp 16 Kilometern Streckenlänge und 24 Haltestellen, aber eben auch umfangreichen Anpassungen im Umfeld der Bahn, wurde vorfristig und offenbar unterhalb des letzten Budgetansatzes absolviert.