Das 49-Euro-Ticket kommt
Und nun doch noch das große „ABER“, trotz aller Zuversicht und Vorfreude: Das Deutschlandticket ist eine gute, ja sehr gute Vorlage; man muss aber kein Prophet sein, um zu wissen, dass es nur dann wirklich fühlbaren Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl wird ausüben können, wenn wir eine Kombination aus Push- und Pull-Maßnahmen sehen werden. Wenn viele Menschen ihren Pkw stehen lassen und zum öffentlichen Verkehr umsteigen, dann muss der Flächenspielraum für den MIV eingeengt werden, müssen die Parktarife ansteigen und – warum eigentlich nicht? – so, wie es bislang schon bei der Infrastrukturfinanzierung der Fall war, auch mit einer Anhebung der Mineralölsteuer zweckgebunden ein Beitrag zur Abdeckung der Verluste durch das Deutschlandticket herangezogen werden. Ansonsten wird der neue Freiraum auf den Straßen, ironischerweise durch das Deutschlandticket ermöglicht, sofort durch neuen, induzierten Straßenverkehr wieder gefüllt werden. Dann haben wir für viel Geld die Mobilität erhöht, die Verkehrsmittelwahl aber kaum beeinflusst und den Autoverkehr immer noch nicht entscheidend verringert. Lesen Sie in der neuen „stadtverkehr“-Ausgabe 12/2022 mehr über die Einführung des neuen Angebots, das nach der Einigung in einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz Ende November aus Sicht der Länder spätestens zum 1. April 2023 an den Start gehen soll.
Während die Verkehrsunternehmen und -verbünde noch Finanzierungsrisiken sehen, soll das 49-Euro-Ticket nach den Vorstellungen der Länder-Verkehrsminister spätestens am 1. April 2023 kommen. Abbildung: BMDV