Alstom-Batterietriebzug kurz vor Aufnahme des Fahrgastverkehrs
Der BEMU-Demonstrator (Battery Electric Multiple Unit) basiert auf dem Elektrotriebwagen Talent 3. Am 24. November 2021 kündigte Alstom an, die Zugplattform Coradia Polyvalent, den Fertigungsstandort Reichshoffen im Elsass und die Plattform TALENT3, bisher in Hennigsdorf beheimatet, an CAF zu verkaufen. Die Europäische Kommission hatte die Abgabe bestimmter Aktivitäten zur Voraussetzung der Zustimmung zur Übernahme von Bombardier durch Alstom gemacht. Die Umsetzung des Verkaufs an CAF soll im Laufe des Jahres 2022 erfolgen. Doch während sich Alstom von dem ursprünglich durch Bombardier Transportation entwickelten Talent 3 trennen wird, gilt dies nicht für die Idee eines Batterietriebzugs. Tatsächlich wird Alstom eine batterieelektrische Version des Coradia Continental bauen. Elf derartige Züge sollen im Jahr 2023 auf der Strecke Leipzig–Chemnitz zum Einsatz kommen und dabei eine Distanz von 80 Kilometern überbrücken, lange bevor diese Strecke mit Fahrleitung überspannt werden wird. Nachgeladen werden die Batterien an den Endpunkten. Daneben besteht die Möglichkeit, die Energiespeicher durch Fahrten am Fahrdraht sowie mit Bremsenergie nachzuladen. All dies wird der BEMU-Demonstrator voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel bei einem unterwöchigen Fahrgastprobebetrieb auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Horb zeigen können. Während hier der Fahrdraht als Rückfallebene zur Verfügung steht, wird ab Februar 2022 an ausgewählten Wochenenden durch die DB Regio Bayern und die BEG ein Betrieb auf der nicht elektrifizierten Strecke Pleinfeld–Gunzenhausen mit dem BEMU unter realen infrastrukturellen Bedingungen umgesetzt. Lesen Sie in der neuen „stadtverkehr“-Ausgabe 12/2021 alles über den BEMU-Demonstrator und seine Technik.
Erstmals seit den 1960er Jahren nimmt demnächst ein neuer Batterietriebzug den regulären Fahrgastbetrieb auf. Aufnahme: Alstom/S. von Mach