Mit dem Programm „Digitale Schiene Deutschland“ will die Deutsche Bahn AG das gesamte deutsche Streckennetz mit neuer Leit- und Sicherungstechnik (ETCS – European Train Control System) und digitalen Stellwerken (DSTW) ausstatten. Damit soll eine Kapazitätssteigerung des Schienennetzes von bis zu 20 % erreicht werden. Die Betriebsqualität und Pünktlichkeit im Gesamtnetz würde so verbessert und weitere Verkehre ermöglicht werden. Der Knoten Stuttgart ist in diesem Programm als Pilotprojekt vorgesehen.
Beschlossen wurde daher im April, das Projekt „Stuttgart 21“ (S21), das eine Neuordnung des Bahnverkehrs in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und einen neuen unterirdischen Durchgangsbahnhof als Hauptbahnhof vorsieht, hinsichtlich der Leit- und Sicherungstechnik fortzuschreiben. Das Projekt umfasst neu die ECTS/ATO-Ausrüstung der kompletten S-Bahn-Flotte der Region Stuttgart sowie die ETCS-Level-2-Ausrüstung der S-Bahn-Stammstrecke, des Hasenbergtunnels und des Stellbereichs innerer S-Bahn-Knoten. Ein zweiter Baustein beinhaltet die ETCS/ATO-Nachrüstung sämtlicher im Stuttgarter Knoten verkehrender Regionalfahrzeuge und die Optimierung der signaltechnischen Planung im Projekt S21, um die durch ETCS und ATO möglichen Kapazitätssteigerungen ab 2025 tatsächlich nutzen zu können. Ein 3. Baustein sieht anschließend die Komplettausrüstung der Netzbezirke Stuttgart und Plochingen der DB Netz AG mit ETCS Level 2, DSTW sowie moderner und dynamischer Leittechnik (TMS – Train Management System) und schließlich die Einführung der Echtzeitkommunikation mit dem GSM-R-Nachfolger FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) vor. Lesen Sie in der neuen „stadtverkehr“-Ausgabe 7-8/2020 alles über die Konzepte und Auswirkungen des Pilotprojekts „Digitaler Knoten Stuttgart“.

Die Stuttgarter S-Bahn erhält neue Leit- und Sicherungstechnik für mehr Betriebsqualität und höhere Kapazität im Innenstadttunnel.   Aufnahme: S. Göbel