BRT-Trolleybusse mit Pantographen?
Moderne Trolleybusse verfügen über Bord-Energiespeicher, die ihnen einen Betrieb abseits der Fahrleitungen über mehrere Kilometer erlauben und die Wiederaufladung unter Fahrleitung vorsehen. Schwachpunkte einer Trolleybusfahrleitung sind die Fahrleitungsweichen. Trolleybusse können einander nicht überholen, ohne dass ein Fahrzeug seine Trolleystangen abzieht und nach dem Überholvorgang wieder anlegt, was häufig mit einem Zeitverlust einhergeht. Straßenbahn-Fahrleitungen benötigen dagegen bei Stromabnahme mittels Pantographen keine Weichen, funktionieren aber nur dank der Spurführung, die sicherstellt, dass sich das Schleifstück des Stromabnehmers stets unter der Fahrleitung befindet. Denkbar ist nun, dies bei handgelenkten BRT-Fahrzeugen mit Dachpantographen dort ebenfalls zu erreichen, wo die Fahrzeuge ungestört vom Individualverkehr auf eigenen Fahrwegen verkehren. In seinem Artikel in der neuen „stadtverkehr“-Ausgabe 4/2018 beschreibt der französische Trolleybusexperte Pierre Debano, wie solche Abschnitte kombiniert werden können mit im Batteriebetrieb befahrenen Strecken, um ein hochflexibles elektrisches BRT-System zu erhalten.
Mit Pantographen auf dem Dach und variabler Fahrdrahthöhe könnten BRT-Linien elektrifiziert werden. Die Busse könnten fließend zwischen überspannten und nicht elektrifizierten Strecken wechseln. Abbildung: P. Debano