Stand der Barrierefreiheit bei Niederflur-Straßenbahnen
Dr.-Ing. Johannes Wolf untersuchte die im vergangenen Herbst auf der InnoTrans in Berlin präsentierten Niederflurstraßenbahnen verschiedener Hersteller und Verkehrsbetriebe auf Barrierefreiheit. Mit Blick u.a. auf mobilitätsbehinderte Fahrgäste bzw. Rollstuhlnutzer(innen) entwickelte er ein Raster, das eine praxisorientierte Einschätzung von Zugangsbedingungen, Haltemöglichkeiten am Einstieg, Bewegungs-, Abstell und Sicherungsmöglichkeiten im Fahrzeug sowie Kontaktvorrichtungen zum Fahrer ermöglicht. Ebenfalls ins Blickfeld rückt die Verfügbarkeit anderer Ausgänge im Havariefall (Blockierung der Rollstuhl-Zugangstür) sowie die Nutzbarkeit der Fahrgastinformationssysteme für Rollstuhlnutzer. Lesen Sie in dem ausführlichen Artikel in „stadtverkehr“ 4/2017, dass selbst brandneue Fahrzeuge neben durchdachten Lösungen häufig auch Schwachpunkte hinsichtlich der Barrierefreiheit mitbringen.
Eine EU-weite Regelung der Anforderungen an die Barrierefreiheit bei Straßenbahnen fehlt bisher. Das führt zu uneinheitlichen und manchmal nur eingeschränkt funktionierenden Lösungen. Aufnahme: J. Wolf